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Der erste Patient ist fertig

#1 von Schnuffell , 07.01.2021 20:49

So wie jede Geschichte, hat auch meine Geschichte eine Vorgeschichte.

Ich fahre seit 2011, seit Ich Vater geworden bin einen Civic Aerodeck VTI. Ich habe mich in das Auto verliebt und möchte auch keinen anderen Alltagsbegleiter. Er fährt sich angenehm, einfach und komfortabel. Der Verbrauch liegt auch bei 7.2l/100km, was für einen 1,8 Vtec sehr gut ist. Meine Frau dagegen ist mehr oder weniger ein Testfahrer, da Sie in der Regel nicht länger wie zwei Jahre ein und dasselbe Auto besitzt. Es liegt nicht an dem finanziellen Überfluss, sondern an dem Umgang zur Verfügung gestelltem Gegenstand. Ich habe für meinen ersten ED6 lange gespart und weiß das auch zu schätzen. Naja, wie auch immer. Auf jeden Fall kaufe ich immer ein EJ 6,9 oder MB 2,3 für ein paar 100 Euro und mache die TÜV fertig und lasse die Frau damit rum kutschieren. Jetzt wo ich die Halle habe und mittlerweile auch die Möglichkeiten an den anderen Fahrzeugen vorwärts zu kommen, die mir wichtig sind, habe ich keine Lust und auch keine Zeit mich um irgendwelche anderen Krücken zu kümmern. Also entschied ich mich für ein Fahrzeug was Sie länger fahren kann. Angetan hat mir eine grüne EK3 Limo, die ich beim Kauf eines anderen Fahrzeuges gesehen habe. Das Auto gehörte einem Forumsmitglied, der sich etwas schwer tut beim Entscheiden.

Die Frau fuhr davor einen EJ6 Coupe der etwas knusprig am Heck war und auf lange Sicht gesehen, mich mit viel Arbeit belasten würde. Also musste schnell eine Alternative her. Ein anderes Forumsmitglied bekam einen guten EK3 Hatch, den er weiter veräußern wollte. Gesagt, getan hingefahren und gekauft. Nun hat sich nach fast zwei Jahren Entscheidungsproblematik, der anderer Forumsmitglied entschieden, die grüne EK Limo doch zu verkaufen. Die Limo wurde von einem älteren Herren bewegt, was gewisse Vor- und Nachteile mit sich brach. Die Laufleistung beträgt 98Tkm, der Unterboden und Anbauteile sehen aus wie neu, aber die Karosserie wurde an allen Ecken und Kanten kalt verformt. Nichts wildes, nur ein paar großen Dellen, Abschürfungen und Stauchungen an den Stoßfängern, Kratzer und ein paar kleine Unfallschäden. Das eigentliche Problem waren die Radläufe. Der Forumsmitglied meinte, es ist nur etwas Flugrost. Einfach abschleifen, Farbe drauf und fertig. So viel zu der Theorie. Als ich das Auto abgeholt habe, ist mir klar geworden dass es viel mehr ist wie etwas Flugrost und Theorie. Es ist mehr Praxis und Eisenoxid. Erst mal ein paar Bilder um eine grobe Vorstellung zu bekommen.

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Nachdem ich das Auto auf die Bühne hatte, war mir klar, dass es zwei Möglichkeiten gibt. Entweder richtig oder gar nicht. Aber ehrlich gesagt, hatte ich gar keine Lust auf richtig. Zwischen dem AF und EK liegen zwar nicht so viele Jahre dazwischen, aber man hat es am EK gemerkt dass, gewisse Formveränderungen und Versteifungen deutlich mehr zu finden waren. Also beschloss ich die Radläufe zu ersetzen und das Schwellerende grob zu entrosten und erst mal so zu lassen. Als ich mit dem Hammer etwas Rost abklöpfen wollte, merke ich, dass der Hammer einmal kurz im Schweller versank. Das wars, die Entscheidung war gefallen. Nun wurde mir klar, dass auch das Schwellerende ersetzt werden müsste. Um das Schwellerstück komplett zu ersetzten, müsste das halbe Auto zerlegt werden, weil die Bleche übereinander liegen, ineinander fließen usw. Siehe Bilder. Das nächste Problem war, das Teil nachzubauen. Der Schweller besteht aus einem 1mm dicken Blech, was die Herstellung etwas erschwerte.

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Als erstes muss Ich mich entscheiden, wo ich das Teil am besten raustrenne. Es spielen mehrere Faktoren eine Rolle, wie z.B. ran kommen zum Schweißen, Ersatzstück Anfertigung, Überlappungen. Nach dem ich mich entschieden habe, habe ich mit raustrennen begonnen.

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Diesmal ist der Ablauf etwas anderes. Im AF Thread habe ich geschrieben, erst anfertigen dann raustrennen. In diesem Fall, habe ich eine Kopie gebraucht. Ich habe das alte Teil raus getrennt, glatt geklopft und die Form auf das neue Blech übertragen. Dann ging es weiter mit ins Form bringen, was etwas länger dauerte.

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Nach der Fertigstellung wurde das Teil kurz rangehalten um zu prüfen ob die Passgenauigkeit grob hinhaut.

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Dann ging es weiter mit dem Stirnblech und Radlauf innen.


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zuletzt bearbeitet 07.01.2021 | Top

RE: Der erste Patient ist fertig

#2 von Schnuffell , 07.01.2021 22:51

Beim Kauf habe ich zwei Reparaturbleche für die Limo erworben, was natürlich extrem viel Arbeit und Zeit erspart. Ich wollte erst die innere Radläufe selber herstellen, aber dann fiel mir eine gute Alternative ein. Ich zerschnitt die Reparaturbleche, welche ich zum Auto dazu bekam und verwendete diese, nach einer kurzen Bearbeitung als innere Radläufe. Bevor ich das tat, habe ich natürlich zwei neue bestellt. So hatte ich zwei Bleche die exakt die gleiche Form von dem äußeren Radlauf hatten.

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Um an den inneren Radlauf ran zu kommen, muss erst der äußere weg. Ich habe am äußeren Radlauf so wenig wie möglich Material weggenommen, da ich noch nicht 100%ig wusste wo ich das äußere trennen werde. Dann wie bereits geschrieben, habe ich aus dem äußeren Radlauf einen inneren gebaut. Zuvor habe ich mit der Herstellung angefangen und irgendwann gemerkt, dass die Form doch etwas anspruchsvoll ist und ich mit meinem Werkzeug die Herstellung nicht durchführen konnte.

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Nach der Fertigstellung wurde am inneren Radlauf ein Teilersatz durchgeführt. Das neue Blech habe ich wie gewohnt Stumpf auf Stoß verschweißt. Als nächstes kam der Stück an der Stirnwand. Anschließend habe ich die Schweißnähte grob verschliefen und grundiert. Im gleichen Ablauf habe ich die restlichen Stellen die mit Flugrost befallen waren sauber gebürstet und ebenfalls grundiert.

Nachdem der innere Radlauf aufgebaut wurde, habe ich die lose Teile (Radlauf außen, Schwellerende) an das Fahrzeug mit Klemmzangen angebracht um zu prüfen ob das Ergebnis Positiv ist. Nach der Kontrolle fuhr ich mit dem Schweller fort. Das Blech wurde mit den Klemmzangen fixiert und verschweißt. Anschließend wurden die Schweißstellen gebürstet, verschliefen und ebenfalls grundiert.

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Nun ging es mit etwas Anspruchsvoller Aufgabe weiter, Teilersatz am äußeren Radlauf. Ich habe das Reparaturblech auf die Gewünschte Große zugeschnitten, angepasst und die Trennlinie angezeichnet. Als nächstes wurde der Rest von dem äußeren Radlauf mit Hilfe einer Stichsäge rausgetrennt. Die Feinabstimmung erfolgt mittels einer Feile. Damit die Spaltmassen so klein wie möglich sind, bittet es sich an, die Kanten mit einer Feile nachzubearbeiten bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist. Auf der linken Seite war das etwas kompliziert gewesen, wegen dem Tankstutzen. Ich wollte den Schnitt möglichst auf der gerade Fläche durchführen, was aber aufgrund der Tankmulde nicht möglich war. Das führte dazu bei, dass ich die Kante auf der Seitenwand nicht durchgängig absetzen konnte. Im späteren Verlauf musste ein Teil der Strecke Stumpf auf Stoß geschweißt werden. Anschließend wurden die Löcher in das Blech gestanzt, mit Schweißprimer grundiert und geheftet. Wichtig beim Schweißen ist, dass man die Schweißpunkte oder auch Steppnähte versetzt anbringt. Das soll verhindern, dass das Blech zu viel Wärme aufnimmt und sich verzieht.

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Anschließend wurden, wie in den vorherigen Abläufen die Schweißpunkte verschliefen und die Schweißstellen versiegelt.

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Nachdem die Schweiß- und Schleifarbeiten abgestellt wurden und die Grundierung trocknet war, habe ich die Überlappungen und andere Stellen mit Karosseriedichtmasse versiegelt. Die Hohlräume und die Seitenwand innen wurden mit Wachs versehen. Und als abschließende Maßnahme, kam der erste Anstrich mit der Steinschlagschutzmasse und zwei Tage später der Unterbodenschutz.

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RE: Der erste Patient ist fertig

#3 von Schnuffell , 15.01.2021 17:26

Die rechte Seite war angenehmer instand zu setzen, weil auf der Seite kein Tankstutzen vorhanden ist. Der Schweller rechts war auch viel gesünder als links und wurde nur gestrahlt, versiegelt und grundiert. An sich der gleiche Ablauf wie links. Erst den inneren erneuert und anschließend den äußeren.

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Auf der rechten Seite konnte ich wunderbar durchgängig an der Kante entlang absetzen, sodass der Übergang wirklich gut geworden war.

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Das Beste kommt zum Schluss, leider nicht von mir, die Lackierung.

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RE: Der erste Patient ist fertig

#4 von Schnuffell , 11.04.2021 17:00

Das Auto steht jetzt zum Verkauf. Die Frau möchte die Limo nich haben.


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findet das traurig!
 
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RE: Der erste Patient ist fertig

#5 von CA589 , 11.04.2021 22:56

Machst du dazu bitte noch einen Preis,

Du weißt ja ist so gewünscht.

Danke


Mit besten Grüßen aus dem Münsterland

Reinhard

"/-/O/\/D/-\"


 
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RE: Der erste Patient ist fertig

#6 von Schnuffell , 11.04.2021 23:07

Es ist hier keine offizielle Verkaifsannoce, sondern nur ein Abschluß zu dem Thema


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RE: Der erste Patient ist fertig

#7 von CA589 , 12.04.2021 22:47

Setz doch trotzdem gerne für uns dwn Link zur Anzeige rein.
Vieleich hat ja jemand Interesse, wo doch soviel Mühe unt tolle handwerkliche Qualität drin steckt.


Mit besten Grüßen aus dem Münsterland

Reinhard

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RE: Der erste Patient ist fertig

#8 von Schnuffell , 13.04.2021 16:27


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RE: Der erste Patient ist fertig

#9 von Schnuffell , 13.04.2021 16:41

Der Preis bei Mobile bezieht sich auf das Fahrzeug, so wie er da steht. Ihr kennt es ja selbst. Selbst wenn man reinschreibt um sonst, fragt noch einer ob der Transport inklusive ist. Für die Forummitglieder gilt, Zahnriemen, Ölwechsel, Achsvermessung, Winterreifen und TÜV sind mit im Preis. Ansosten gibt es nicht viel zu sagen.

EK3 Limo mit 1,5 eco VTEC 114PS
96386 km
Bj. 1997
3 Vorbesitzer, wobei die letzten beiden nur ein paar Monate gefahren sind
Grün Metallic
Automatik
Alufelgen, Schiebedach, Klima, 4X EFH, Mittelarmlehne vorne, Spiegl elektrisch.


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zuletzt bearbeitet 13.04.2021 | Top

RE: Der erste Patient ist fertig

#10 von soichiros freund , 13.04.2021 17:40

Hast du keine Fußmatten in deinem Lager? Das wird sonst definitiv ein Punkt der zum Preisdrücken aufgezählt wird.



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findet das lustig!
 
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RE: Der erste Patient ist fertig

#11 von 213S , 13.04.2021 21:41

Ich hätte interesse.
Wüsste aber nicht, wie ich dafür meinen Accord veräussern kann.

*seufz*


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