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" 1972 liefen die ersten HONDA CiViC vom Band, zwei Jahre später landeten die ersten von ihnen
in der Hansestadt an und machten steile Karriere in Europa.
Der Hamburger Wolfram Petrick senior war der erste HONDA Vertragspartner der Republik und stand
bereit, die kleinen Autos aus dem fernen Japan zu verkaufen. Zuvor war er Händler von British-Leyland,
"doch irgendwann hatte ich die Nase voll von den ölenden Engländern und deren Elektrikproblemen,"
blickt er zurück.
Da kam die kleine Delegation von HONDA wie gerufen, die ihn ganz direkt fragte, ob man wohl solche
Autos in Deutschland verkaufen könne und ob er da mitmachen wolle.
Solche kleinen Autos, das waren in den 1960ern City-Miniaturen mit Namen wie HONDA N 360 oder N 600
- und natürlich die sportlichen Roadster und Coupés der S 800 Baureihe.
"Ach, ich hatte schon vergessen, wie klein der ist", entfährt es Wolfram Petrick, als er heute wieder
vor dem roten CiViC aus 1974 steht. Der wirkt zwischen all den modernen Varianten im hellen Showroom
wie zerbrechlich und auf anrührende Weise alt. Der Hamburger HONDA Händler schaut glücklich bis
gerührt. Und sein Sohn Wolfram schwelgt in Erinnerungen: "Weißt du noch, so einen hatte Mutter auch.
In Grün mit gelben Streifen." Grün mit gelben Streifen - da graust es einem heutzutage. Doch die Zeit
und die Mode war eben 1974 noch eine andere, als der CiViC nach Deutschland kam.
Damals war er in Japan schon zwei Jahre auf dem Markt und hatte Furore gemacht als sehr modernes und
technisch anspruchsvolles Auto mit Vorderradantrieb, Federbeinen vorn und hinten und -wahlweise-
einer Heckklappe. Dass der Kleine in Deutschland für HONDA ein Großer wurde und viele zufriedene
Käufer fand - daran hatte Wolfram Petrick senior beträchtlichen Anteil. Und ein wenig Stolz, hanseatisch-leise
formuliert mit leuchtenden Augen, ist dem rüstigen Senior durchaus anzumerken.
Obwohl unser 1977 gebautes Testauto in Belgien fuhr, ist ihm die Hansestadt nicht neu. Denn im Schuppen 52
des Hamburger Hafens, berichtet Petrick senior, berührten alle für Europa bestimmten CiViC und viele
andere HONDA nach ihnen erstmals europäischen Boden.
"Die kamen auf dem Oberdeck über den Pazifik, waren also der Witterung ausgesetzt und nicht immer gut
behandelt worden", erinnert sich der Seniorchef an diese Zeit. Die Autos waren mit Planen abgedeckt.
Doch manche Beule im Dach ließ ahnen, dass sich nicht alle Besatzungsmitglieder an die Vorgaben gehalten
haben ("Do not step"). Wind und Wetter erst recht nicht ...
Der CiViC verkaufte sich von Beginn an gut, berichtet der älteste HONDA Vertragshändler Deutschlands und
führt dies auch auf die schnell erfahrbaren Qualitäten des Autos zurück. Die und der gute Ruf der HONDA -
Motorräder ließen sicher so manchen Skeptiker zum CiViC - Freund werden."
Quelle: Classic Cars 9/2022 - Auszüge
Michael Harnischfeger
"MY DREAM IS TO FLY" (Soichiro HONDA)
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Zum Thema "wahlweise eine Heckklappe" für den ersten CiViC:
die gab es beim Dreitürer automatisch.
Der Fünftürer besaß nur eine Kofferraumklappe, wohl deshalb, weil sonst
die Karosseriesteifigkeit nicht gegeben war, die Heckscheibe mit Umrahmung
also fest sein musste.
Übrigens, was viele nicht wissen: der CiViC kam ein halbes Jahr vor dem ersten
Golf (Heckklappe) auf den Markt ...
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